Abgeschlossene Forschungsprojekte
Projektbeschreibung: Das Ziel ist die Konzeption und prototypische Anwendung einer Smartphone-Applikation (App) zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung. Während existierende Anwendungen die Verteilung von (fast) abgelaufenen Lebensmitteln ermöglichen, fokussiert diese App auf die im Besitz der Konsument*innen befindlichen Lebensmittel. Benutzer*innen können Lebensmittel scannen und sehen dann Erfahrungswerte anderer Benutzer*innen darüber wie viele Tage nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) das Produkt noch genießbar war. Dieser Crowdsourcing-Ansatz soll Konsument*innen dabei helfen, das Bewusstsein für das MHD und dessen Bedeutung anschaulicher zu machen. Es werden immer noch sehr viele Lebensmittel (v.a. Fleisch, Wurstwaren, Ei oder Milch) nach oder sogar vor dem Ablauf des MHD entsorgt anstatt nach dem Schema „sehen – riechen – schmecken“ zu prüfen, ob das Lebensmittel noch konsumiert werden kann.
Projektbeteiligte: Universität Hohenheim
Laufzeit: 10.2022 – 09.2023
Mittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Förderrichtlinie Ideenwettbewerb „Neue Produkte für die Bioökonomie“ im Rahmen der „Nationalen Bioökonomiestrategie“
Projektbeschreibung: Das NOcsPS-System beschreibt ein Anbausystem, das keinen chemisch-synthetischen Pflanzenschutz (csPSM) zulässt, aber dafür gezielten Mineraldüngereinsatz ermöglicht. Somit könnte eine Ergänzung bisheriger Anbausysteme und damit ein Agrarsystem der Zukunft darstellen, das mit höherwertigen Lebensmitteln, erhöhten Ökosystemleistungen und wertvollen Agrarlandschaften einhergeht. NOcsPS-Produkte werden sich nur am Markt durchsetzen, sofern eine Verbraucherakzeptanz und auch eine entsprechende Mehrzahlungsbereitschaft vorhanden ist. Vor einer Markteinführung von NOcsPS-Produkten ist es daher bedeutsam, die Akzeptanz von Verbraucher*innen zu erreichen und die Zahlungsbereitschaft zu ermitteln. Daher wird mittels einer repräsentativen online-basierten Verbraucher*innenbefragung die Zahlungsbereitschaft für NOcsPS-Produkte (Milch, Butter und Käse) ermittelt und die Größe und Charakteristika einer potenziellen Zielgruppe analysiert. Die Datenerhebung beschränkt sich auf die deutsche Bevölkerung.
Projektbeteiligte: Universität Hohenheim, Georg-August-Universität Göttingen, Julius Kühn-Institut
Laufzeit: 01.2022 – 12.2022
Mittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das Projekt NOcsPS ist ein innovatives Forschungsprojekt im Rahmen der Förderlinie "Agrarsysteme der Zukunft".
Projektbeschreibung: Die Agrar- und Ernährungsbranche bietet ein großes Potenzial für die gesellschaftliche Transformation zugunsten einer höheren Nachhaltigkeit. Insbesondere von dem Verzicht auf den Konsum von Lebensmitteln tierischen Ursprungs wird eine deutliche Verringerung der ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen erwartet. Dennoch weist die Entwicklung der Konsumgewohnheiten eher auf einen gegenläufigen Trend hin: Auf globaler Ebene steigt die Nachfrage nach tierischen Produkten. Damit einher geht die Nachfrage nach Futtermittelkomponenten – allen voran Rohprotein, die bislang vorwiegend durch die Sojaproduktion in Nord- und Südamerika bereitgestellt wird. Diese ist jedoch unter wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Aspekten kritisch zu hinterfragen. Um den weiterhin steigenden Proteinbedarf für die Ernährung der Weltbevölkerung zu sichern, ist die Ermittlung und Analyse geeigneter alternativer Proteinquellen für die Human- und Tierernährung von zentraler Bedeutung. Vor diesem Hintergrund beschäftigte sich das von 2014 bis 2019 durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur im Rahmen der Maßnahme „Wissenschaft für nachhaltige Entwicklung“ aus Mitteln des Niedersächsischen Vorab geförderte Verbundprojekt „Sustainability Transitions in der Lebensmittelproduktion: Alternative Proteinquellen in soziotechnischer Perspektive“ mit der Potenzialabschätzung von Algen und Insekten als alternativen Proteinquellen für die europäische Agrar- und Ernährungsbranche. Der Ansatz des Verbundprojektes fokussiert sich im Sinne der „sustainability transition“ auf den Wandel soziotechnischer Systeme hin zu einer höheren Nachhaltigkeit von Produktion und Konsum. Dabei wird die soziotechnische Transition in Richtung einer Erhöhung der Nachhaltigkeit hinsichtlich mehrerer Dimensionen – technologisch, materiell, wirtschaftlich und soziokulturell – untersucht.
Projektbeteiligte: Georg-August-Universität Göttingen, Universität Vechta, Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e.V.
Laufzeit: 09.2015 – 11.2020
Mittelgeber: Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur Niedersachsen (VW-Vorab)
Projektbeschreibung: Analyse von Möglichkeiten, höhere Erzeugerkosten am Markt zu realisieren
Projektbeteiligte: Georg-August-Universität Göttingen
Laufzeit: 06.2015 – 01.2016
Mittelgeber: Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen
Projektbeschreibung: Ziel des Innovationsvorhabens ist die Entwicklung, Erprobung und Be-wertung eines marktgerechten, stufenübergreifenden Tierwohlprogramms zur Erzeugung von Schweinefleisch. Es wird auf Basis des Kriterienkataloges des Deutschen Tierschutzbundes entwickelt, der gemeinsam mit Partnern aus der Landwirtschaft, Beratung, Forschung und dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) in der Göttinger Initiativgruppe entworfen wurde. Ziel ist den Tierschutz ausgehend von den bestehenden Systemen heraus weiter zu entwickeln, ohne Produzenten und Verbraucher mit zu stark ansteigenden Kosten bzw. Preissteigerungen zu überfordern. Um dauerhaft sowohl qualitativ als auch quantitativ eine Verbesserung des Tierschutzes in der Schweinehaltung zu erreichen, werden tierbezogene Indikatoren zur Erfassung des Wohlbefindens der Tiere entwickelt. Das Konzept orientiert sich an Kernforderungen für mehr Tierwohl, wie Platzangebot, Beschäftigung und Verzicht auf die Kastration ohne Schmerzausschaltung. Hierzu werden Stalleinrichtungskonzepte und Pilotbetriebe entsprechend umgestellt. Diverse anwendungsbezogene Forschungsaktivitäten werden auf den Ebenen Landwirtschaft und Schlachtung durchgeführt; daneben wird ein robustes und transparentes Prüf- und Zertifizierungssystem entwickelt. Die Arbeiten werden von Forschungen zur Verbraucherakzeptanz begleitet.
Projektbeteiligte: Georg-August-Universität Göttingen
Laufzeit: 12.2011 – 09.2014
Mittelgeber: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung / Programm zur Innovationsförderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft